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Sicher reisen in waldbrandgefährdete Regionen – Was Urlauber wissen sollten

  • Autorenbild: FireToolBox
    FireToolBox
  • 25. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Quelle FireToolBox | Vegetationsbrand in Südeuropa
Quelle FireToolBox | Vegetationsbrand in Südeuropa

Der Sommer 2025 bringt in Europa eine besonders ernste Waldbrandsituation mit sich. Während in den klassischen Risikogebieten rund ums Mittelmeer wie Spanien, Portugal und Griechenland bereits verheerende Brände wüten, gibt es auch in bislang weniger betroffenen Regionen wie Skandinavien, den Niederlanden und Teilen Mitteleuropas eine zunehmende Anzahl von Vegetationsbränden.

Diese aktuellen Ereignisse zeigen eindrücklich, wie stark die Waldbrandgefahr durch anhaltende Hitze, lange Trockenperioden und starke Winde gestiegen ist – und dass keine Region mehr völlig sicher ist.


Wer in diesem Sommer Urlaub in der Natur oder in waldbrandgefährdeten Regionen plant, sollte gut vorbereitet sein. Denn Waldbrände sind unberechenbar, gefährlich und können sich innerhalb weniger Minuten ausbreiten.


Kurz erklärt: Wie Wald- und Flächenbrände entstehen und sich ausbreiten

Die meisten Waldbrände werden zwar rechtzeitig erkannt und bekämpft, doch wenn mehrere ungünstige Bedingungen zusammenkommen – wie dichte Vegetation, heißes, trockenes und windiges Wetter sowie unwegsames Gelände – können sich Brände rasch ausbreiten und werden selbst mittels der Brandbekämpfung mit Luftfahrzeugen nur schwer unter Kontrolle zu bringen.


Je nach Gelände und Vegetation unterscheiden sich die Arten und die Dynamik von Bränden:

  • Waldbrände: Sie entstehen überwiegend aus Bodenfeuern, können sich aber rasch zu Kronenfeuern ausweiten – mit enormer Hitze und Geschwindigkeit.

  • Flächenbrände: Breiten sich auf Wiesen, Feldern oder Heideflächen oft sehr schnell und unkontrolliert aus und bergen ein hohes Unfallrisiko.


Vegetationsbrände werden von den Faktoren Brennstoff, Gelände und Wind bestimmt und beeinflussen maßgeblich das Brandverhalten

Brennstoff: Je leichter der Brennstoff (von schwer zu leicht: Bäume, kleine Bäume, Kieferschonungen, Buschwerk, Gestrüpp, Schilf, Getreide, Gras), desto größer ist die Brandausbreitung.


Gelände: Ein Feuer rennt schneller als der Mensch hangaufwärts. Diese Arten von Bränden sind schwer zu stoppen und die Gefahrenstelle oberhalb des Brandes muss zügig verlassen werden.


Wind: Der wichtigste Faktor Wind bestimmt nicht nur, wie schnell sich ein Feuer bewegt, sondern auch, in welche Richtung. Daher lautet die wichtigste Regel im Ernstfall: Immer die Windrichtung beachten!


Vor der Reise: Gut informiert ist halb geschützt

Bereits bei der Urlaubsplanung lohnt es sich, einen Blick auf die aktuelle Waldbrandsituation im Reiseziel zu werfen. Je nach Region gibt es unterschiedliche Warnsysteme und Vorschriften, die beachtet werden sollten:


  • Informiere dich beim Auswärtigen Amt über aktuelle Reisehinweise und Gefahrenlagen.

  • Nutze Wetter-Apps oder spezialisierte Warnsysteme, z. B. Meteoalarm, Copernicus oder EFAS, um rechtzeitig auf hohe Waldbrandgefahr hingewiesen zu werden.

  • Frage in der Unterkunft oder bei Touristeninformationen nach: Gibt es lokale Verbote für offenes Feuer, gesperrte Wanderwege oder besondere Verhaltensregeln?


Tipp: In einigen Regionen ist bereits das Rauchen im Wald verboten – informiere dich vorab über lokale Gesetze.


Vor Ort: Verhaltensregeln in gefährdeten Gebieten

In der Natur ist Umsicht gefragt – denn viele Brände entstehen durch menschliche Unachtsamkeit. Achte besonders auf diese Punkte:

  • Nie rauchen im Wald oder auf trockenen Wiesen – auch keine Kippe aus dem Autofenster schnippen!

  • Kein offenes Feuer – auch kleine Lagerfeuer oder Kerzen sind eine große Gefahr.

  • Grillen nur an offiziellen Grillplätzen – diese sind oft bei hoher Brandgefahr komplett gesperrt.

  • Autos nicht auf trockenem Gras abstellen – heiße Auspuffanlagen oder Katalysatoren können Feuer entfachen.

  • Verdächtigen Rauch oder Feuer immer sofort melden – europaweit über den Notruf 112.

  • Helfen Sie der Feuerwehr - halten Sie alle Wege, sowie Hydranten und Löschwasserreservoirs frei. Weisen Sie die Einsatzkräfte am Einsatzort ein!

 

Wenn ein Brand in der Nähe ausbricht

Wenn Sie Rauch oder ein Feuer in der Umgebung bemerken, zählt jede Minute. So handeln Sie richtig:

  1. Sofort den Standort verlassen – nicht zögern, sondern zügig und ohne Panik handeln.

  2. Windrichtung beobachten – nie gegen den Wind fliehen, sondern quer zur Windrichtung.

  3. Höhenlagen vermeiden – Feuer steigt schnell bergauf. Flüchten Sie möglichst zur Seite.

  4. Offene Flächen aufsuchen, z. B. Straßen, Strände oder Felder ohne Vegetation.

  5. Bleiben Sie auf einer Straße, bei einem unmittelbaren Einschluss durch das Feuer, legen Sie sich bäuchlings auf die feuerabgewandten Seite der Straße.

  6. Behördliche Anweisungen beachten – Warn-Apps aktivieren, Hinweisschilder und Lautsprecherdurchsagen folgen.


 Mit dem Auto unterwegs?

  • Fenster schließen und Lüftung, Klimaanlage ausschalten

  • Licht einschalten

  • Nicht durch dichten Rauch fahren

  • Fahrzeug ruhig und kontrolliert aus der Gefahrenzone bewegen, dabei auf andere Verkehrsteilnehmer achten

  • Wenn Sie anhalten müssen, halten Sie möglichst weit entfernt von dichtem Busch-

    werk.

  • Wenn Sie in ihrem Fahrzeug festsitzen und nicht mehr zu Fuß flüchten können, bleiben Sie in ihrem Auto.

  • Schalten Sie Licht und Warnblinkanlage ein


Ein Großbrand bedroht meine Unterkunft / Hotel

  1. Beachten Sie frühzeitig die Hinweise der örtlichen Behörden und des Hotelpersonals.

    Bei Bedarf sollten Sie die regionale Vertretung des Urlaubanbieters oder der deutschen Behörden aufsuchen.

  2. Falls Sie keine Informationen erhalten und sich ein Brand unmittelbar nähert, zögern Sie nicht, sondern bringen Sie sich sofort geordnet in Sicherheit.

  3. Stellen Sie sicher, dass Sie sich im Ernstfall schnell und sicher zurückziehen können.

  4. Hinterlassen Sie dabei gut sichtbar eine Notiz, wohin Sie gegangen sind.

  5. Halten Sie wichtige Dokumente, passende Kleidung (festes Schuhwerk, langärmelige Baumwollkleidung), notwendige Medikamente und gegebenenfalls Transportbehälter für Haustiere griffbereit.


Fazit

Die Gefahr durch Wald- und Vegetationsbrände nimmt zu – auch an Orten, wo man es früher kaum erwartet hätte. Wer sich in waldreichen Regionen bewegt, trägt Verantwortung – für sich selbst, für andere und für die Natur.


Mit guter Vorbereitung, dem richtigen Verhalten und einem wachsamen Blick lässt sich der Urlaub aber trotzdem sicher und unbeschwert genießen.


Quellen:


 
 
 

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